Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer von Mein Ickern e.V.,
die Einweihung des Robert-Mathis-Platz, das 7. Ickerner Bürgerpicknick am Freitagabend, eine (wegen Regen) ausgefallene Veranstaltung am Samstagvormittag, dann der Auftakt des Tags der Jubiläen mit dem Schwerpunkt auf Geschichte, Bergbau und Zukunft in Ickern und Pöppinghausen und zum Abschluss gestern Abend der offizielle Jubiläumsfestakt: Das (verkürzte) „Ickern | Feste | Feiern“ Wochenende ist mit vier Veranstaltungen an zwei Tagen gelaufen. Unser Fazit: der ganze Aufwand im Vorfeld, um die Veranstaltungen unter Beachtung aller Abstands- und Hygieneregeln hinzubekommen, hat sich gelohnt. Die Gesundheit aller Mitwirkenden, Besucher und Helfer stand stets im Mittelpunkt.
Robert-Mathis-Platz
Um 18.00 Uhr war es so weit: Ickern hat „seinen“ Robert-Mathis-Platz bekommen. Wir freuen uns, dass es nun einen Erinnerungsort gibt, der Robert gewidmet ist. Nach kurzen Statements von Bürgermeister Rajko Kravanja, Anne Mathis, Dr. Magnus Heier und mir, wurde das Straßenschild, das in der kommenden Woche aufgestellt wird, enthüllt.
Als Robert am 30. Dezember 2018 verstarb, da riss er eine Lücke. Er, der Küster, Nikolaus und „Bürgermeister von Ickern“. Sein ausgeprägtes soziales Gewissen, sein Blick für die Nöte und Sorgen seiner Mitmenschen und sein Einsatz für andere, zeichneten ihn aus.
Geboren 1945 in Böhmen, aufgewachsen in Bayern, kam Robert als 12-jähriger nach Castrop-Rauxel. Er wurde Bergmann, arbeitete als Schweißer auf Victor I/II. Seit den 1960er Jahren hatte er sich seinem Sport, dem Fußball in Castrop-Rauxel verschrieben. 1998 nahm er das Amt des Spartenleiters Fussball im Stadtsportbund. In der St. Antonius Gemeinde war Robert 15 Jahre lang Küster (bis 2017). Im Stadtteilverein war er Gründungs- und Vorstandsmitglied.
2001 wurde Robert für sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Danke an Familie Heier, dass sie den Platz würde die Ehrung vor ihrem Gebäude zur Verfügung gestellt hat.
Ickerner Bürgerpicknick
Nach 12 Stunden Aufbau waren wir gespannt, wie die Auftaktveranstaltung angenommen wird.
Der Marktplatz in Ickern war komplett mit Flatterband abgesperrt, es gab vier Eingangsschleusen, auf dem Gelände galt ein Einbahnstraßensystem, Mund-Nasenschutz-Pflicht herrschte bei allen Gängen auf dem Platz, nur auf dem Sitzplatz durfte er abgelegt werden.
Das waren die zentralen Punkte des Abstands- und Hygienekonzepts. Und: Alle haben sich dran gehalten. Man merkt die mittlerweile geübte Praxis, aber auch die Disziplin der Menschen, um anderen nicht zu gefährden.
All die Vorsichtsmaßnahmen hatten keinen Einfluß auf die Stimmung. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Hinweis, dass Familien in einem Haushalt die Sitzplätze gerne zusammenrücken dürfen, ging´s los!
Nach einer kurzen Begrüßung heizte das Westfälische Landestheater (WLT) den Gästen richtig ein: Mit „I´m still standing“ von Elton John startete das Programm „Schritt für Schritt ins Paradies“ in den Abend. Man spürte, dass das Ensemble auf der Bühne Spaß daran hatte, wieder aufzutreten. 2,5 Stunden später und nach zwei Zugaben war der Auftakt zu „Ickern | Feste | Feiern“ gelungen.
Beitrag in der WDR Lokalzeit
(Liveschalte mit Marc Sense zu uns auf den Marktplatz)
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-dortmund/video-reporter-marc-sense-berichtet-vom-buergerpicknick-auf-dem-ickerner-marktplatz-100.html
Tag der Jubiläen
Um möglichst vielen Interessierten die Gelegenheit zu bieten, am „Tag der Jubiläen“ teil zu nehmen, hatte die Stadt zur drei Programmblöcken eingeladen. 800 Jahre Ickern, 800 Jahre Pöppinghausen und 70 Jahre „Ja“ zu Europa. Eigentlich sollten jeder Geburtstag für sich mit einem großen Fest gefeiert werden. Doch Corona machte einen Strich durch diese Planungen. Der zentrale Festtag am Samstag in Ickern bildete nun die Klammer um diese drei Jubiläen.
Programmblock „Vormittags“
„Land unter“ hieß es morgens am Marktplatz Ickern. Trotz des Regens herrschte gute Laune: Der Wetterbericht kündigte es schon an – ab Mittag wird’s besser. Daher schmerzte auch nicht die Entscheidung, den Vormittagsblock abzusagen und die Gäste zu bitten, auch nachmittags umzubuchen.
Programmblock „Nachmittags“
Die Prognose ging auf: Bei strahlendem Sonnenschein kamen rund 100 Besucher nachmittags auf den Marktplatz. Pünktlich um 15.30 Uhr eröffnete der Bürgermeister die Veranstaltung und das rund zweistündige Programm.
Heimat, (Bergbau-)Geschichte und ein Ausblick in die Zukunft der Stadtteile Pöppinghausen und Ickern standen im Mittelpunkt. Erstmals kam beim Ickern Wochenende eine rund 5 x 3,5 m große, digitale Leinwand zum Einsatz, auf der Video- und Bildpräsentationen aus der Stadt und den Stadtteilen sowie aus Castrop-Rauxels Partnerstädten präsentiert wurden.
Es folgte eine moderierte Gesprächsrunde mit dem Bürgermeister, dem Stadtarchivar Thomas Jasper, Dr. Josef Huerkamp (Autor der Pöppinghauser Chronik), Clemens Huerkamp vom Center Pöppinghausen und mir als Vertreter für Mein Ickern. Trotz der Größenunterschiede – es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Stadtteilen von Castrop-Rauxel, so das Ergebnis der Runde.
Ickern ist geprägt von seiner Bergbaugeschichte, auch dieser Punkt wurde deutlich. Unser Vorstandsmitglied im Stadtteilverein, der ehemalige Bergmann Mario Pallasch, gab den Gästen einen authentischen Blick in den Alltag des Bergmanns. Kulturell wurde der Nachmittag abgerundet durch den „Singenden Steiger“, Hans-Georg Zimoch und Klaus Tovenrath mit seiner Kurzcomedy „Ickerner Platt“.
Offizieller Festakt „Tag der Jubiläen“
Am Abend war der Platz dann wieder fast ausverkauft als die Stadt Castrop-Rauxel zum offiziellen Festakt lud. Weit vor dem Beginn 18.30 Uhr kamen Vertreter der Stadtgesellschaft zum Smalltalk zusammen, immer unter strenger Einhaltung der Abstandsregeln. Mund-Nasenschutz beim Smalltalk, das ist eine Herausforderung. Aber es geht, das zeigte der Einstieg in den Abend.
Staatsminister a.D., Dr. Christoph Zöpel, war Festredner des Abends. Er gab einen Abriss über die Entstehung der heutigen Europäischen Union. Dabei betonte er, dass nur ein geeintes Europa ein erfolgreiches Europa sein wird. Klima, Migration und Wirtschaft – Europa steht in der Zukunft vor großen Herausforderungen.
Ganz besonders haben wir uns darüber gefreut, zum offiziellen Festakt fast 40 Pöppinhausener gekommen waren. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass Pöppinghausen sein Stadtteiljubiläum mit uns in Ickern feiert. Aber dafür wurde es umso schöner.
Clements Huerkamp und ich, wir nahmen stellvertretend die Geburtstagswünsche für die Stadtteile auf der Bühne entgegen.
Und die Stadt Castrop-Rauxel hatte für beide Stadtteile Geschenke:
Sicherlich habt ihr das Ickern-Geschenk schon entdeckt: Mitten auf dem Marktplatz ist es zu bestaunen: das ursprüngliche Wappen von Ickern, mit den drei Eichhörnchen wurde durch das WLT dort freihändig und sehr aufwendig gezeichnet. Es steht aktuell symbolisch, denn es wird ein geeigneter Standort ausgewählt, um das Wappen dauerhaft zu zeigen.
Pöppinghausen bekommt von der Stadt ein neues Ortseingangsschild, das feierlich enthüllt wurde.
Zudem erhielten das Center Pöppinghausen und Mein Ickern jeweils 100 Sonderbriefmarken („800 Cent“) aus den Händen des Bürgermeisters.
Mit zwei Sondereinlagen heizte ein kleines Ensemble von „Radio Ruhrpott“ den geladenen Gästen richtig ein: Es gab viel Musik aus dem Ruhrgebiet und natürlich am Ende das Steiger-Lied in einer Neuinterpretation.
Unser Fazit
Ja, Corona schränkt die Veranstaltung ein, klar, aber trotzdem ist es richtig und wichtig, dass wir die Veranstaltung organisiert haben. Abstand und Hygiene (und damit der Gesundheitsschutz) stehen an erster Stelle. Da gibt es keine Ausnahmen.
Man merkt heute Abend aber auch, dass es den Menschen ein großes Bedürfnis ist, mal wieder raus zu kommen. Mit großem Respekt vor dem Virus, aber fast ein Jahr lang konnten wir keine Veranstaltungen mehr anbieten und so ist es schön, bekannte und vertraute Gesichter auf dem Marktplatz wieder zu sehen.
Danke
Die Organisation der Veranstaltungen war ein großer Kraftakt, der viel Unterstützung bedurfte. Daher bedanken wir uns bei allen, die an der Organisation und Durchführung beteiligt waren (in der Hoffnung, jetzt niemanden zu vergessen!): Bei der Stadt Castrop-Rauxel, dem EUV, der Feuerwehr Castrop-Rauxel, der Freiwilligen Feuerwehr Castrop-Rauxel, dem Westfälischen Landestheater, allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, sowie der Sparkassenstiftung Castrop-Rauxel für die großzügige finanzielle Unterstützung.
Wir hoffen, dass wir Euch 2021 wieder ein gewohntes „Ickern | Feste | Feiern“ Wochenende bieten können, mit einem bunten Bürgerpicknick, einem Familienfest, bei dem sich Vereine und Initiativen präsentieren können und natürlich auch einem verkaufsoffenen Sonntag der Händler. Ob das möglich sein wird, hängt von den weiteren Coronaentwicklungen ab.
Bleibt optimistisch!