Voll war es am Mittwochabend im Agora-Kulturcafe. Mein Ickern hatte zur ersten Großen Ickernrunde 2023 eingeladen und 46 Interessierte waren der Einladung zum Ideen- und Gedankenaustausch über ihren Stadtteil gefolgt. Die im November des Vorjahrs beschlossene Neuorganisation mit der Austeilung der Programmarbeit in fünf Arbeitskreise nimmt konkrete Formen. Für alle Arbeitskreise haben sich ehrenamtliche Leiter und Mitarbeitende gefunden. Am Ende der zweistündigen Runde lagen so viele Ideen auf dem Tisch, dass das Jahr 2023 vermutlich zu kurz ist, um alles umzusetzen.
Feste und Veranstaltungen
Im August 2023 steht ein Jubiläum an, denn „Ickern | Feste | Feiern“ findet zum 10. Mal in Folge statt. Seit 2014 eröffnet das Ickerner Bürgerpicknick das Feierwochenende auf dem Marktplatz.
Damit die Jubiläumsausgabe gebührend gefeiert werden kann, hat die Sparkassenstiftung Castrop-Rauxel dem Verein bereits eine Spende von 5.000 Euro zugesagt.
Und die Planungen mit dem Westfälischen Landestheater (WLT) sind bereits angelaufen. Am Freitag, 25. August 2023, geht es mit Einbruch der Dunkelheit um 20.00 Uhr los.
Für die 10. Ausgabe plant das WLT größer als sonst: Die Soundanlage soll größer ausfallen. Das Ensemble auf der Bühne wird größer. Ein zusätzliches Schlagzeug und ein Bassist versprechen einen bunten Abend. Das Motto des Abends wird, passend zum Jubiläum, „Zeit“ lauten. Im Vorfeld will der Verein die Ickernerinnen und Ickerner aufrufen, ihre runden Jubiläen 2023 zu melden. Hohe „runde“ Geburts- oder Hochzeitstage, besondere Ereignisse, auf die sie 2023 zurückblicken.
Wenn schon die große Technik auf dem Markt steht, soll sie auch am drauf folgenden Tag genutzt werden: Die Stadt Castrop-Rauxel plant am Samstag, 26. August 2023, ein Film- und Bildabend mit historischen Aufnahmen aus Castrop-Rauxel und Ickern. Zeitzeugen sollen dabei auf der Bühne zu Wort kommen.
Ob es am Sonntag, 27. August 2023, noch ein Familienfest geben kann, wird zur Zeit noch geprüft. Ein verkaufsoffener Sonntag in Ickern ist angemeldet. Der Verein sucht Mitstreiter, die sich in die Organisation und Durchführung engagieren möchten.
Vor dem langen Feierwoche wird es am Freitag, 24. Februar 2023, in Erinnerung an den ersten Jahrestag des Überfalls auf die Ukraine, ein „Licht für die Ukraine“ auf Marktplatz geben. In Kooperation mit der JVA Castrop-Rauxel wird ein, in den Landesfarben der Ukraine, blau und gelb angeleuchtetes Banner aus Solidarität mit den Menschen in und aus der Ukraine aufgestellt.
Ab Ende März – rund um Ostern – verwandelt sich der Ickerner Kreisel wieder in ein großes Osterkörbchen. Der Verein stockt den Bestand an Ostereiern noch einem auf. 30 Rohlinge werden zur Zeit erstellt. Sie sollen durch die Kinder der KiTa Meisenweg bunt bemalt und dann auf der Wiese rund um Förderrad aufgestellt werden. Dieses Jahr werden es erstmals mehr als 100 sein.
Ende April wird dann der Frühling begrüßt und der Maibaum wieder aufgestellt. Seit 2020 bedankt sich der Stadtteilverein in jedem Jahr – stellvertretend für alle anderen – bei zwei Institutionen für die Unterstützung der Vereinsarbeit, indem ihre Logos auf die Gildeschilder gesetzt werden. In diesem Jahr wird sich Mein Ickern e.V. bei der Freiwilligen Feuerwehr Habinghorst und dem THW Castrop-Rauxel bedanken.
Zu den bereits konkreten Planungen gibt es die Idee, einen großen Sankt Martinsumzug in Ickern zu organisieren.
Der Arbeitskreis wird von Uwe Frisch, dem stellvertretenden Vorsitzenden, geleitet.
Mobilität und Naherholung
Hochwasserrückhaltebecken, Emscher und Kanal – Rund um Ickern tut sich viel. Je mehr die ursprünglich für den Bergbau und die Industrie genutzten Flächen zurückgebaut und renaturiert werden, desto größer wird der Erholungs- und Freizeitfaktor vor der Haustür in Castrop-Rauxel.
Davon können sich Interessierte auch 2023 unter fachkundiger Führung von Mein Ickern e.V. und Menschen an der Emscher e.V. überzeugen. Zwei Radtouren wird es wieder geben.
Eine Tour wird die Radler Richtung Dortmunder Hafen führen, wo sich gerade neue Quartiere am Wasser bilden.
Eine zweite Tour plant Paul Brogt, der Leiter des Arbeitskreises, gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gesundheit und Fitness. Hier soll es eine „5-Schlösser-Tour“ rund um Castrop-Rauxel geben, in die Gesundheitsstationen eingebaut werden, an denen beispielweise der Blutdruck gemessen wird oder es Infos zum Flüssigkeitsbedarf bei sportlicher gibt.
Die genauen Termine für die Radtouren werden gerade abgestimmt und dann kurzfristig bekanntgegeben.
Auch die Emscher steht wieder auf dem Programm. So ist ein gemeinsamer Besuch des Emscherlands am Wasserkreuz geplant. Bei der Emschergenossenschaft ist eine Exkursion in das größte Pumpwerk Europas in Oberhausen angefragt.
Heimat und Geschichte
Der in Ickern aufgewachsene Inhaber der Viktoria Apotheke, Klaus Lieske, hat die Leitung des Arbeitskreises übernommen. Er wird sich in den kommenden Wochen u.a. mit dem Geschichtskreis Ickern über Aktivitäten austauschen.
Mit der Bürgerausstellung zum historischen Ickern und den Schachtmarken, einem Projekt, mit dem an die Kneipen- und Stehbierhallenkultur erinnert wurde, hat der Verein erste Grundlagen für den Arbeitskreis geschaffen.
Gesundheit und Fitness
Dr. Holger Knapp wird sich mit den Aktivitäten des Arbeitskreises dafür einsetzen, den Interessierten Tipps für eine gesunde Lebensweise zu geben. Die Aktivtäten sind dabei auf Gesundheitsprävention ausgelegt und nicht als „Alternative Arztsprechstunde“ gemeint.
Neben der schon erwähnten „5 Schlösser Radtour“ soll es einen Spaziergang geben, in dem es um Naturheilkunde, Heilpflanzen und deren Wirkung gehen wird.
Als Angebot für die ganze Familie wird es dann auch noch einmal sportlich. Eine Inlinerrunde soll für groß und klein angeboten werden.
Kunst und Kultur
Das mit dem Bürgerbudget der Stadt Castrop-Rauxel umgesetzte Ickard Projekt hat es gezeigt: Die Ickernerinnen und Ickerner freuen sich über kreative und künstlerische Angebote.
Sarah Lamsfuß, die die Ickards umgesetzt hat, wird das Programmangebot in diesem Bereich ausbauen.
Geplant ist die Aufstellung eines Bücherschranks, Lesungen und Kulturveranstaltungen sowie Malaktionen für Kinder und Jugendliche.
Ein Highlight 2024 im Ausblick: Die Kirmes könnte nach Ickern zurückkommen
An der Großen Ickernrunde nahm auch Jens Langensiepen, Geschäftsführer der CAS Wirtschaftsförderungs- und Stadtteilmanagement GmbH, teil. Er war gekommen, um sich über die Vereinsarbeit zu informieren, aber auch, um sich ein Meinungsbild zu holen.
Dabei ging es um eine Idee, die bereits vor der Pandemie, zum 800. Jubiläum 2020 diskutiert wurde. Nämlich die Rückholung einer Kirmes nach Ickern. Er stellt erste Überlegungen vor, 2024 eine Kirmes in Ickern zu organisieren. Das Votum der Großen Ickernrunde darauf fiel einstimmig aus: Gerne sind die Ehrenamtlichen dabei behilflich, eine Kirmes auf die Beine zu stellen.
Wer in den Arbeitskreisen mitarbeiten möchte, kann sich gerne bei Marc Frese, Vorsitzender Mein Ickern e.V., vorstand@mein-ickern.de , fon 01 73. 57 57 0 55, melden.